Eine Schmiede übernahm Adam Riemenschneider 1919 von seinem Schwiegervater Adam Herwig. Er führte außerdem von 1937 bis 1967 die Gemeindekasse Elfershausen. Die Schmiede mit Hufbeschlag wurde 1953 von seinem Schwiegersohn Willy Bräuning übernommen und ausgebaut. Eine BP-Tankstelle kam hinzu. Zuerst wurde per Hand gepumpt und später eine automatische Zapfsäule mit Erdtank eingebaut. Diese Tankstelle existierte etwa bis 1970.
Die Landwirte und die Domäne von Elfershausen setzten bis 1950 fast ausschließlich Pferde zur Bearbeitung und Bewirtschaftung der Betriebe ein. Die Hufe dieser Pferde wurden in der Schmiede ausgewirkt und neu beschlagen. Wenn die heißen Eisen auf die Hufe aufgebrannt wurden, lag immer ein besonderer Duft in der Luft. Außerdem wurden in der Schmiede auf die vom Stellmacher angefertigten hölzernen Wagenräder auf der Stauchmaschine gebogene Eisen im Schmiedefeuer glühend zusammengefügt und dann mit Hilfe mehrerer Personen mit besonderen Werkzeugen wiederum glühend aufgezogen. Die eisenbereiften alten Wagenräder in unseren Vorgärten haben alle dieses Verfahren erlebt.
Durch den Tiefbaubetrieb Krahn, der anfangs die Reparaturen seiner Maschinen in der Schmiede ausführen ließ, wurde in der Zeit zwischen 1953 und 1967 manchmal bis in die Nacht hinein repariert.
Da es in früher Zeit keine Gefriertruhen gab, wurde alles Geschlachtete eingekocht. Hierzu wurden entweder Gläser oder Dosen benutzt. Hierzu gab ein Gerät, an dem Dosen geschnitten und verschlossen werden konnten. Diese Vorrichtung befand sich auch in der Schmiede. In Dosen wurde nichts mehr eingekocht, als die Gemeinschaftsgefrieranlage 1960 im Garten der Familie König gebaut wurde. Das am Rasenweg gelegene Grundstück wurde der „Gefriergemeinschaft“ zur Verfügung gestellt, die bis zu ihrer Auflösung 1991 die Anlage benutzte.
Das gesamte Anwesen der Familie Bräuning wurde 1972, im Zuge des Ausbaus und Verbreiterung der Hauptstraße, durch das Land Hessen erworben und abgebrochen. Familie Bräuning kaufte den ehemaligen Bauhof des Baugeschäftes Krahn in der Waldstraße 10. Die auf diesem Grundstück stehende große Blechhalle konnte alle Maschinen und Werkzeuge der ehemaligen Schmiede aufnehmen.
Quelle: Chronik 750 Jahre Elfershausen