Über mehrere Generationen übten Männer der Familie Pfannkuche in Mosheim das Schneiderhandwerk aus. Angefangen von Heinrich Pfannkuche, der als Schneidergeselle von 1853 bis 1857 auf Wanderschaft war. Wie aus seinem Wanderbuch hervorgeht, war er wohl überwiegend im Ruhrgebiet unterwegs, aber auch in Marburg und Frankfurt hat er gearbeitet. Im 19. Jahrhundert war es durchaus üblich, dass Handwerksgesellen auf Wanderschaft gingen um bei fremden Meistern dazuzulernen und andere Arbeitsverfahren kennen zu lernen.
Von dem Gesellen Johannes Pfannkuche, am 7. September 1826 geboren, gibt es den Lehrbrief vom März 1843 und den Übergabevertrag an seinen Sohn Heinrich.
Unterlagen sind auch von dem 1901 geborenen Johannes Pfannkuche vorhanden. Neben dem vom damaligen Bürgermeister Wiegand am 20. Juli 1928 ausgestellten Personalausweis gibt es noch das Soldbuch und einen Rotkreuzausweis aus seiner Soldatenzeit von 1941 bis 1944. Nach einer Registrierungskarte der amerikanischen Militärregierung vom 22. Oktober 1945 war er im April 1945 in russischer Kriegsgefangenschaft. Ein in kyrillischer Schrift vorhandenes Entlassungschreiben zeugt davon. Des weiterem wird ihm vom Hess. Staatsministerium per Postkarte bescheinigt, nicht vom Gesetz zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus betroffen zu sein (Entnazifizierung).
Von dem 1907 geborenen Schneidermeister Hermann Pfannkuche wissen wir nur, dass er von November 1944 bis Juni 1947 in amerikanischer Kriegsgefangenschaft war.