1745 werden Claus Liedlich und Clobes Wenderoth als „Branndeweinschenken“ erwähnt, die jeder 1 Gulden an den Lehnsinhaber zu zahlen hatten. „Nach Abzug derer 2 Gulden ist wenig Provit dabey.“ Man schien damals noch wenig Schnaps getrunken zu haben, dafür lieber Bier; denn 1760 bezahlte Adam Dilcher sogar nur 26 Albus Zins für die alleinige Branntweinschänke. Um 1800 hat es zwei Schnapsbrennereien gegeben. Neben dem der Domäne, hatte Johannes Wenderoth, Haus Nr. 3, noch ein Brennereigebäude mit den Maßen 34 ½ Fuß mal 28 Fuß. Die Gaststätte „Zum Stern“ der Familie König, Hauptstraße 32, wurde 1895 eröffnet. Die Gaststätte war bekannt für „Ahle Worscht“ und gutes Malsfelder Bier und so wurde sie gern von Auswärtigen als Wanderziel angenommen. Besonders die Melsunger Wanderer kehrten oft hier ein. Diese Tradition hat sich auf unsere heutige Gaststätte „Bill´s Pub“ übertragen.
Das besondere Fest in der Gaststätte König war die, immer am Wochenende des 1. Advent ausgerichtete, Kirmes. Die traditionell letzte Kirmes Kreis Melsungen begann freitags und endete um Mitternacht des 1. Advent. Die Kapelle Staske aus Rotenburg spielte typische Blechmusik und der Saal war brechend voll. In der Küche wurden die Würstchen gebraten. Zur Kirmes wurde sich besonders hübsch gemacht. Die Schneiderinnen Gretchen Grauel und Anneliese Herwig hatten zu jeder Kirmesveranstaltung viel zu tun.
Neben der Gastwirtschaft und einer kleinen Landwirtschaft wurde auch, von ca. 1925 bis 1974, die Poststelle betrieben. Bis etwa 1960 gab es kaum Telefone in Privathaushalten. Jeder, der anrufen wollte oder angerufen wurde, musste zur Poststelle König gehen. Ein großes schwarzes Telefon hing an der Wand und alle Anwesenden im Postraum konnten das Gespräch mit anhören. Kam ein Telefongespräch von außerhalb, so musste der Anruf angemeldet werden, damit Herr oder Frau König vorab die betreffende Person für diesen Anruf, zu einer bestimmten Zeit, bestellen konnte. Durch die Folgen eines Wohnungsbrandes kam 1974 die letzte Betreiberin der Gaststätte, die Witwe Anne König, ums Leben. Die Gebäude wurden von Herbert Hawlitschek im Jahre 1975 gekauft und die Gaststätte bis 1993 bewirtschaftet. Anschließend wurde das Anwesen von Peter Brandau aus Homberg erworben und als Unterkunft für Asylbewerber ausgebaut. Seit etwa 2003 sind keine Asylbewerber mehr hier untergebracht, das Haus wird von Frau Brandau bewohnt.
In den Räumen des Sporthauses eröffnete Hartmut Siegmann 1991 die Gaststätte „Bill´s Pub“, die für viele Wandergruppen aus der Umgebung ein beliebtes Ziel war. Die Gaststätte ist seit 2014 nur noch nach Anmeldung für Familienfeiern und ähnliches geöffnet.
Quelle: Chronik 750 Jahre Elfershausen
Günther Herwig