Malsfelder Verein für Dokumentation und Archivierung e.V.

Hausmetzger in Elfershausen

Ein aussterbendes, meist in Nebentätigkeit ausgeübtes Handwerk war die Hausschlachterei. Viele Familien fütterten früher noch ein bis zwei Schweine, die im Winter an Ort und Stelle geschlachtet und überwiegend zu Wurst verarbeitet wurden. Da zu der Zeit nicht so viel und gut gegessen wurde wie heute, insbesondere Wurst und Fleisch standen nicht auf dem täglichen Speisezettel, war dies schon ein besonderer Tag. Die anwesenden Kinder bekamen aus Jux ein „Schlämperchen“ (Würstchen) angemessen. Um die Wurstgröße zu bestimmen, wurde der Wurstdarm durch den Mund gezogen und von Ohr zu Ohr gehalten, um ihn anschließend mit Gehacktem zu füllen. Nach getaner Arbeit wurden Abends zum Schlachteessen die Nachbarn und Freunde eingeladen. Nachdem ausgiebig gegessen und getrunken worden war, bekamen die Gäste noch Wurst- oder Fleischbrühe, oder auch die eine oder andere beim Kochen aufgeplatzte Blut- und Leberwurst mit nach Hause. Da oft schon nachts von dem geschlachteten Schwein ein erheblicher Teil verschwunden war, wurden die Gäste manchmal mit einem: „Gute Nacht Rutzchen!“ (Schweinchen) verabschiedet.

Bei dem in 1953 von Georg Umbach genannten Metzger dürfte es sich um Herrn Hardegen gehandelt haben.

Georg Scholl war als Sattler neben der Herstellung und Reparatur von Zuggeschirren für Pferde und Kühe im Winter als Hausmetzger tätig. Weitere Hausmetzger waren im Nebenberuf der Stellmacher Heinrich Schmidt bis ca. 1978 und der Weißbinder Erich Blasing bis 1992. 

Quelle: Chronik 750 Jahre Elfershausen

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